Kommentar |
Den gewaltigen Raum von Polynesien, Melanesien, Mikronesien, Australien und Neuseeland umfassend, stellt Ozeanien nicht nur die von Europa geographisch am weitesten entfernte Erdregion dar, sondern dieser Region kommt - scheinbar - auch kulturell in einer mitteleuropäischen Wahrnehmung kaum eine "Awareness" zu; in unseren Tages-aktuellen Massenmedien tritt diese Region kaum einmal in Erscheinung: Ozeanien, wo ist das? Wenn wir dann jedoch Begriffe wie Südsee, Hawaii, Tahiti, Samoa oder Fidschi hören, beginnt unser 'Kopfkino' damit Projektionen unserer Vorstellungen von Menschen, Landschaften und endlosem Meer hervorzurufen, die nicht selten durch ältere Kino-Filme mitgeprägt sind. Wie und in welchen kulturellen Strukturen leben die Menschen dort wirklich, und wie sehen sie sich selbst? Die für unsere Veranstaltung wichtigste Frage lautet: Welche Musik(en) und welche Aufführungskünste werden in den Kulturen Ozeaniens gepflegt? Wie werden diese Aufführungskünste dort erfahren? Dieser letzteren Frage widmete sich in den vergangenen Jahren (seit 2018) auch ein Musikprojekt, welches durch die Produzenten Tim Cole und BaoBao Chen initiiert wurde („Small island, big song“). Dieses ambitionierte Projekt erhielt nicht nur zahlreiche renommierte Musik-Preise, sondern hatte auch das Anliegen ein weltweites Publikum darauf hinzuweisen, dass dieser gesamte Kulturraum einen 'Präzedenzfall' hinsichtlich der Bedrohungen durch den Klimawandel darstellt: Etliche der Kulturen, die wir hier finden, sind konkret durch die Folgen des Klimawandels bedroht. Gründe genug, uns der dortigen Musikkulturen anzunehmen. |