Kommentar |
Welche Rolle spielen Klang, Krach, Geräusch und Musik im Alltag, in Beruf und Freizeit, bei der Identi-ätskonstruktion von Gruppen und für Gesundheit und Wohlbefinden von Individuen, in verschiedenen Lebensabschnitten zwischen Kindergarten und Altersheim? Wie wird Klang geregelt, kontrolliert, tabuisiert, verkauft, genossen und verabscheut? Welche Gefühle, Konflikte, sozialen Bindungen und Abgrenzungen kommen hierin zum Ausdruck? Ethnographische Klangstudien befassen sich mit dem Sonischen und seiner Beziehung zu Gesellschaft, Kultur, Politik und Umwelt. Klang war schon immer Bestandteil ethnographi-scher Forschung und ihrer medialen Umsetzung in schriftlichen, audiovisuellen und multimodalen Formen. Die ethnographische Klangforschung ist multidisziplinär und bezieht sich auf viele Impulse aus benachbar-ten Fächern wie Ethnologie, Soziologie, Ethnomusikologie und v.a.m. In diesem Seminar wollen wir uns ganz besonders mit neueren klangbezogenen Arbeiten aus dem Umfeld der Medienethnologie befassen, die sich dadurch auszeichnen, dass sie ihren Gegenstand zuallererst einmal dezentrieren. Wir lesen Texte und üben ethngraphische Forschungsmethoden ein.
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Literatur |
Burkart, Lucius. 2006. Warum ist Landschaft schön? Die Spaziergangswissenschaft. Berlin: Martin Schmitz Verlag. / Ingold, Tim & Jo Lee Vergunst (Hg.). 2016. Ways of Walking. Ethnography and Practice on Foot. London: Routledge. / Lubkowitz, Anke (Hg.) 2020. Psychogeografie. Berlin: Matthes & Seitz. |