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BS/Methoden: historische und methodische Grundlagen der Musikwissenschaft - Einzelansicht

Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer Kurztext BS
Semester WiSe 2024/25 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen 18
Rhythmus jedes Semester Studienjahr
Credits Ohne Prüfung: 2 CP/Mit Prüfung: 2+ bis zu 6 CP - kann je nach Studiengang/Studienrichtung abweichen (siehe Modulbeschreibung) Belegung Belegpflicht
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Belegungsfrist Anmeldefrist 23.09.2024 - 13.10.2024

Belegpflicht
Termine Gruppe: [unbenannt] iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
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Mo. 17:00 bis 19:00 woch 28.10.2024 bis 03.02.2025  Gebäude_e - e_1.19         18
Gruppe [unbenannt]:
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Kammertöns, Christoph , Dr.
Zuordnung zu Einrichtungen
Fachbereich Musik
Fachbereich Musikvermittlung
Musikwissenschaftliches Institut
Inhalt
Kommentar

Will man sich über Musik wissenschaftlich, nämlich methodisch-erkenntnisorientiert austauschen, sollte man möglichst einen festen Gegenstand haben. Es ist etwa aufgrund vorliegender Noten (in großer Bedeutungsbreite: 'res facta') viel leichter, für jedermann überprüfbar z.B. über ein Violinkonzert von Antonio Vivaldi zu urteilen als über eine konkrete Musikpraxis im antiken Griechenland. So ergibt sich die Frage nach der, häufig historisch weit zurückliegenden, Quelle.

Wenn von vergangener Musikschöpfung und -praxis die Rede ist, tritt der Aspekt der Musikgeschichte als Teil der Musikwissenschaft in den Fokus. Insofern Geschichte immer auch mit 'Geschichten' zu tun hat, gibt es nicht nur die verschriftlichte oder ausgeführte Musik, sondern auch Berichte, Selbstäußerungen etc. im Umfeld von Personen und deren Kompositionen und Musikpraxis. Das, was passiert ist oder als 'Taten' gelten kann (res gestae), wurde erzählend weitergetragen (historia rerum gestarum), so dass jeder Geschichte auch immer ein eigener Blickwinkel des Erzählens dieser Handlungen und Ereignisse innewohnt. Es gibt dann nicht die Geschichte, wie sie war, sondern ein 'Narrativ' von Geschichte. Zu fragen ist: wer spricht/schreibt zu welcher Zeit, wie gut erhalten oder zugänglich über welche Musik aus welchem Blickwinkel und Interesse heraus?

Die Akademisierung der Geschichte zur Geschichtswissenschaft mit dem Fokus eines komplexen Verhältnisses von Tatsachen bzw. Quellen und deren Auswahl und Auswertung greift spät im 19. Jahrhundert auf die Musikwissenschaft als akademische Disziplin aus. In dem Maße, wie sich in Wechselwirkung mit anderen Wissenschaften, v.a. Naturwissenschaften und Gesellschaftswissenschaften, zudem die Notwendigkeit einer systematisierenden und differenzierenden Selbstbestimmung des Faches verstärkt hat, entstehen bis heute immer mehr selbständige und methodisch vielfältige Teilbereiche (s. Lemmata am Ende der Literaturliste) – dies schließlich auch vor dem Hintergrund der kritischen Frage einer Verwertbarkeit von Musikwissenschaft „im Sinne wissenschaftlicher Dienstleistungen” oder als „Zulieferbetrieb etwa an Musikhochschulen” (Lütteken).

Ziel des Seminars ist ein Überblick über die Geschichte und Geschichtsorientierung der Musikwissenschaft, ihre weiterführende differenzierte Systematik, Methodik und Funktion und das Erlangen eines Problembewusstseins für die Herausforderungen spezifischer und selektiver Narrative im Konflikt mit methodisch-transparenter Erkenntnisgewinnung.

Von den Seminarteilnehmenden wird erwartet, Texte selbständig vorzubereiten und zu abgesprochenen Schwerpunkten Referate beizutragen.

Literatur

Literaturempfehlungen:

Abels, Birgit: Wer doch Ohren hat zu hören. Zum gegenwärtigen Perspektivenreichtum in der kulturwissenschaftlich orientierten Wissenschaft von den Musiken der Welt, in: Die Musikforschung 69 (2), 2016, S. 125–132.

Adler, Guido: Umfang, Methode und Ziel der Musikwissenschaft, in: Vierteljahrsschrift für Musikwissenschaft 1, 1885, S. 5–20.

Auhagen, Wolfgang/Busch, Veronika/Hemming, Jan (Hrsg.): Systematische Musikwissenschaft. Ziele – Methoden – Geschichte, Laaber 2012.

Ders./Hirschmann, Wolfgang/Mäkelä, Tomi (Hrsg.): Musikwissenschaft 1900–1930. Zur Institutionalisierung und Legitimierung einer jungen akademischen Disziplin, Hildesheim u. Zürich 2017.

Ders./Schipperges, Thomas/Schmidt, Dörte/Sponheuer, Bernd (Hrsg.): Musikwissenschaft. Nachkriegskultur. Vergangenheitspolitik, Hildesheim u. Zürich 2017.

Bruhn, Herbert/Rösing, Helmut (Hrsg.): Musikwissenschaft. Ein Grundkurs, Reinbek 1998.

Calella, Michele/Urbanek, Nikolaus (Hrsg.): Historische Musikwissenschaft. Grundlagen und Perspektiven, Stuttgart u. Weimar 2013.

Dahlhaus, Carl: Musikwissenschaft und Systematische Musikwissenschaft, in: Ders.: Allgemeine Theorie der Musik II (= Gesammelte Schriften 2), hrsg. v. H. Danuser, Laaber 2001, S. 604–630.

Ders./de la Motte-Haber, Helga (Hrsg.): Systematische Musikwissenschaft (Neues Handbuch der Musikwissenschaft 10), Laaber 1997.

Finscher, Ludwig: „Diversi diversa orant”. Bemerkungen zur Lage der deutschen Musikwissenschaft, in: Archiv für Musikwissenschaft 57 (2000), S. 10–17.

Fricke, Jobst Peter: Systematische oder systemische Musikwissenschaft?, in: Systematische Musikwissenschaft. Zeitschrift für musikalische Grundlagenforschung 1, 1993, S. 181–194.

Gardner, Matthew/Springeld, Sara: Musikwissenschaftliches Arbeiten. Eine Einführung, Kassel. u.a. (2)2018.

Gerhard, Anselm (Hrsg.): Musikwissenschaft – eine verspätete Disziplin? Die akademische Musikforschung zwischen Fortschrittsglauben und Modernitätsverweigerung, Stuttgart u. Weimar 2000.

Hentschel, Frank: Historische Musikwissenschaft: Gegenstand – Geschichte – Methodik, Laaber 2019.

Husmann, Heinrich: Einführung in die Musikwissenschaft, Wilhelmshaven (4)1991.

Jordan, Stefan: Einführung in das Geschichtsstudium, Stuttgart 2005.

Ders.: Theorien und Methoden der Geschichtswissenschaft, Paderborn (3)2016.

Karbusicky, Vladimir: Systematische Musikwissenschaft. Eine Einführung in Grundbegriffe, Methoden und Arbeitstechniken, München 1979.

Knaus, Kordula/Zedler, Andrea (Hrsg.): Musikwissenschaft studieren. Arbeitstechnische und methodische Grundlagen, München 2012.

Küster, Konrad: Studium Musikwissenschaft, München 1996.

Lütteken, Laurenz (Hrsg.): Musikwissenschaft. Eine Positionsbestimmung, Kassel. u.a. 2007.

Meinschein, Burkhard: Einführung in die historische Musikwissenschaft, Köln 2011.

Niemöller, Klaus Wolfgang/Gätjen, Bram (Hrsg.): Perspektiven und Methoden einer Systemischen Musikwissenschaft. Bericht über das Kolloquium im Musikwissenschaftlichen Institut der Universität zu Köln 1998, Frankfurt a.M. u.a. 2003.

Potter, Pamela: Die deutscheste der Künste. Musikwissenschaft und Gesellschaft von der Weimarer Republik bis zum Ende des Dritten Reiches, Stuttgart 2000.

Riemann, Hugo: Grundriß der Musikwissenschaft, Leipzig (2)1914.

Rösing, Helmut/Petersen, Peter: Orientierung Musikwissenschaft. Was sie kann, was sie will, Reinbek 2000.

Schulze, Winfried: Einführung in die Neuere Geschichte, Stuttgart (5)2010.

Schwindt-Gross, Nicole: Musikwissenschaftliches Arbeiten. Hilfsmittel – Techniken – Aufgaben, Kassel (8)2014.

Simon, Christian: Historiographie. Eine Einführung, Stuttgart 1996.

Wald-Fuhrmann, Melanie/Keym, Stefan (Hrsg.): Wege zur Musikwissenschaft. Gründungsphasen im internationalen Vergleich, Kassel u.a. 2018.

Zur disziplinären Auffächerung s. auch Artikel zu 'Musikwissenschaft' resp. 'Musicology' und spezialisierte Artikel zu 'Musikgeschichtsschreibung', zu Teilbereichen der ‚Systematischen Musikwissenschaft‘: 'Musiktheorie', 'Musikästhetik', 'Musikpsychologie', 'Musiksoziologie', ebenso zu 'Musikikonographie', 'Musikkritik', 'Musikpädagogik', 'Musiktherapie' etc.in einschlägigen Lexika (MGG, Grove u.a.) (zur disziplinübergreifenden Abhängigkeit i.S. einer ‚Systemischen Musikwissenschaft‘ s.o. bei Fricke u. Niemöller/Gätjen).

Bemerkung

BS/Methoden (BM1)

Leistungsnachweis

Bedingung für den Erwerb eines BN:

Aktive kontinuierliche Teilnahme am Seminargespräch. Übernahme inhaltlicher Aufgaben, eigenständige Recherche, Erstellen von Kurzskripten, ggf. Referat

AP: Klausur

 


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2024/25 , Aktuelles Semester: SoSe 2025