In der Gewaltgeschichte der Moderne sind Krieg und Musik auf vielfältige Weise miteinander verflochten. Die beiden Weltkriege der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, aber auch unsere von gewalttätigen Auseinandersetzungen und neuen Kriegen geprägte Gegenwart führen dies eindrücklich vor Augen.
Im Rahmen des Seminars werden wir uns mit der Rolle von Musik in Zeiten des Krieges aus unterschiedlichen Perspektiven beschäftigen. Wie wird Musik von wem eingesetzt? Welche Funktionen erfüllt sie? Wie verändert sich unter den Bedingungen des Krieges die Produktion, Distribution, Aufführung und Rezeption von Musik? Und (wie) spiegelt sich der Krieg selbst in der Musik?
Der Seminarplan wird in der ersten Sitzung gemeinsam festgelegt. Die Lehrveranstaltung steht in Verbindung mit zwei Konzertprojekten des Klavier-Festivals Ruhr, die wir gemeinsam besuchen können. Das „Music in Time of War“-Projekt von Kirill Gerstein (4.6. 2025) sowie eine Aufführung von Olivier Messiaens „Quatuor pour la fin du temps“ – komponiert in einem deutschen Kriegsgefangenenlager 1940/41 – mit einem Ensemble um Pierre-Laurent Aimard (29.6. 2025).
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