Kommentar |
Von der Musik des 18. Jahrhunderts zu sprechen, ist eigentlich verwegen, suggeriert dies doch, dass wir es mit einer abgeschlossenen Epoche oder zumindest einem Zeitabschnitt zu tun haben, der durch gemeinsame musikalische Merkmale, einigermaßen konstante soziale und kulturelle Rahmenbedingungen wie auch geistesgeschichtliche Verbindungslinien beschreib- und analysierbar wäre. Bei näherem Hinsehen wird sich zeigen, dass das 18. Jahrhundert aber vielmehr ein Zeitabschnitt größten Umbruchs war, dem sich auch die Musik nicht entziehen konnte. Die Veranstaltung wird daher nicht versuchen, die Geschichte der Musik dieser Zeit in einem chronologischen Sinne nachzuerzählen, sondern wir werden an ausgewählten Beispielen die Grundlinien des Umbruchs in Komposition, Musikanschauung und Sozial- wie auch Kulturgeschichte betrachten. Wie so oft, wird es dabei notwendig sein, die in der Musikgeschichtsschreibung regierenden Schlagworte (Emanzipation des Bürgertums, Idee der Autonomie von Musik, Strukturwandel der Öffentlichkeit, Emanzipation der Instrumentalmusik, Vorklassik, Klassik, Sturm und Drang, Empfindsamkeit, Herrschaft des Sonatenprinzips etc.) kritisch zu beleuchten. Das Seminar ist als Vorlesungsseminar konzipiert, in dem sich studentische Referate, Vortrag und gemeinsame Arbeit abwechseln sollen. |
Literatur |
Lektüre zur Vorbereitung:
Dahlhaus, Carl (Hrsg.): Die Musik des 18. Jahrhunderts, Laaber 1985 (Neues Handbuch der Musikwissenschaft, Bd. 5);
Rice, John A.: Music in the Eighteenth Century, New York und London 2013. |
Leistungsnachweis |
Bedingung für den Erwerb eines aktiven Beteiligungsnachweises: Kurzreferat (ca. 25 Minuten) mit Handout; alle Aktivitäten sind in Sitzungen während des Semesters einzubringen.
Möglichkeiten und Bedingungen für eine Abschlussprüfung: Hausarbeit (Richtwert: 20 Seiten), Studienarbeit (ca. 45 Minuten Referat plus schriftliche Ausarbeitung, Richtwert: 15 Seiten) oder mündliche Prüfung (Bachelor: 15–30 Minuten).
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