Kommentar |
In der Musikforschung scheint Einigkeit darüber zu herrschen, dass die letzten zehn bis zwölf Schaffensjahre des Komponisten Johann Sebastian Bach mit einem charakteristischen Wandel seiner Tonsprache einhergehen. Großprojekte wie die Goldbergvariationen, die Kunst der Fuge, das Musikalische Opfer oder die h-Moll-Messe (um nur einige zu nennen), faszinieren durch die besondere Systematik und Kompromisslosigkeit, mit der alle in einer jeweiligen kompositorischen Problemstellung enthaltenen Möglichkeiten ausgeschöpft werden. Im Seminar soll der geläufige Begriff des Bachschen »Spätwerks«, welches wahlweise als esoterisch, unzeitgemäß oder spekulativ empfunden wurde, in jedem Fall aber unser Bild des Komponisten bis heute maßgeblich beeinflusst, genauer angesehen werden: Inwiefern lassen sich die seit Ende der 1730er Jahre entstandenen Werke Bachs von den früheren qualitativ unterscheiden? Worin liegt das Besondere, eben das »Späte« der Spätwerke Bachs? – Die Diskussion ist zu führen vor dem biographischen Hintergrund und der personalstilistischen Entwicklung des Komponisten im Kontext seiner Epoche; ergänzend soll die Rezeptionsgeschichte bis in die Gegenwart hinein betrachtet werden. Zur Vorbereitung auf das Seminar ist die selbständige, hörende Auseinandersetzung mit der Musik empfehlenswert. |
Literatur |
Als Lektüre zum Einstieg bietet sich eine der jüngeren Bach-Biographien an, etwa von Martin Geck (Johann Sebastian Bach. Leben und Werk, Reinbek 2000) oder Arno Forchert (Johann Sebastian Bach und seine Zeit, Laaber 2000) |
Voraussetzungen |
Bedingung für den Erwerb eines BN:
Regelmäßige Teilnahme, Referat mit Vortrag
AP: Welche Prüfungsform: (Klausur, mündliche Prüfung, Studienarbeit, Hausarbeit)
Studienarbeit, Hausarbeit
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