Am 7. Mai 1824 wurde im Wiener Kärtnertortheater eine Symphonie uraufgeführt, die wie kaum ein anderes Werk zum Inbegriff eines musikhistorischen Meilensteins und kompositorischen Meisterwerkes werden sollte: Beethovens 9. Symphonie. Seit ihrer Uraufführung fordert diese Symphonie als „ästhetische Ungeheuerlichkeit“ (Hanslick) Generationen von Zuhörer*innen, Kritiker*innen und Komponist*innen heraus und setzt Interpretationen frei, die weit über die Musik hinausgehen. Die sich vom 19. Jahrhundert bis in die heutige Zeit ziehende Instrumentalisierung des Werkes für politische Zwecke unterschiedlichster Richtungen ist beispiellos.
Ausgehend von einer Auseinandersetzung mit dem Werk selbst und dessen Position im Beethoven’schen Schaffen beschäftig sich das Seminar mit der vielschichtigen Rezeptionsgeschichte und fragt nach den Voraussetzungen, Funktionsweisen und Folgen der enormen weltweiten Popularität der 9. Symphonie.
Es besteht die Möglichkeit eines gemeinsamen Besuchs eines Festkonzertes am 7./8. Mai 2024 in der Historischen Stadthalle Wuppertal, das auf der Basis einschlägiger musikwissenschaftlicher Erkenntnisse eine Rekonstruktion des Konzertes der Uraufführung von 1824 zu Gehör bringt. |