Kommentar |
Dass Musikinstrumente weitaus mehr sind als bloße Klangerzeuger, lässt sich anhand der Geschichte des Klaviers exemplarisch studieren. Seit dem 18. Jahrhundert prägt das besaitete Tasteninstrument in seinen unterschiedlichen historischen Ausformungen die Produktion und Rezeption von Musik auf vielfältige Weise.
Ziel des Seminares ist es, die facettenreiche Geschichte des Klaviers anhand ausgewählter Beispiele zu diskutieren. Dabei werden wir versuchen, kompositions-, kultur- und sozialgeschichtliche Fragestellungen und Ansätze miteinander zu verschränken. So geht es um das Klavier als Instrument zur Aufführung von Musik, als Medium kompositorischen Handelns, als musiktheoretischem Werkzeug, als Ort sozialer Interaktion, als kulturellem Objekt, das in verschiedene gesellschaftliche Zusammenhänge und Diskurse eingebettet ist, aber auch als kolonialem Exportartikel.
Um inhaltliche Interessen und Wünsche der Teilnehmer:innen berücksichtigen zu können, wird der detaillierte Seminarplan in der ersten Sitzung gemeinsam festgelegt. Als Praxiskomponente möchte ich mit Ihnen zwei Veranstaltungen des Klavier-Festivals Ruhr besuchen: Ein Lecture-Recital mit Kirill Gerstein zu Busoni und Liszt (Essen, 5.7. 2024) sowie ein Konzert mit Sir András Schiff, der auf einem historischen Hammerflügel Werke von Beethoven und Schubert spielt (Düsseldorf, 11.7. 2024). |
Literatur |
James Parakilas et al., Piano Roles. A New History of the Piano, New Haven 2002.
Charles Rosen, Piano Notes. The Hidden World of the Pianist, London u. a. 2002.
Lexikon des Klaviers, hg. v. Christoph Kammertöns und Siegfried Mauser, Laaber 2006. |
Leistungsnachweis |
BN: Regelmäßige Anwesenheit und aktive Mitarbeit. Übernahme kleinerer Aufgaben (Impulsreferat, schriftlicher Essay, Analyse, Vorbereitung eines Lektüretextes o.ä.)
AP: Referat und Studienarbeit |