Kommentar |
Zwar kennen zahlreiche traditionelle Musikkulturen Betrachtungen zur Musik unter ästhetischen Aspekten, doch kennt - mit Ausnahme die der 'Hochkulturen' der 'westlichen' Welt seit dem 19. Jahrhundert - keine Musiktradition eine "Kunst um der Kunst willen". Weltweit betrachtet ist funktionale 'Zweckfreiheit' von Musik bis heute also eine Ausnahme. Von dieser Beobachtung ausgehend wird in der Repertoirekunde der Themenschwerpunkt auf einer grundlegenden Erörterung den funktionalen Anwendungsbereiche (spirituelle, rituelle, programmatische, soziale, unterhaltende, dramaturgische Funktionen) von Musik im Rahmen von Aufführungskünsten (hierzu zähle ich auch den Film und multimediale Künste) liegen. Wir werden also keine Diskussionen entlang der Trennlinien von E- und U-Musik, von artifiziell eigenständiger "autonomer" und nichtartifiziellen "Gebrauchs-" Musik, oder entlang gesellschafts-schichtlicher Kennmarken zu führen haben, sondern eine solche, die uns quer durch alle diese Kategorien hindurch führen wird. |