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AS Mit Zwängen... Über die Indienstnahme von Musik in Kirche, Verein und Staat zw. 1800 und 2000 (Schwerpunkt für Kirchenmusikstudierende) - Einzelansicht

Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Langtext
Veranstaltungsnummer Kurztext AS
Semester SoSe 2021 SWS 2
Erwartete Teilnehmer/-innen Max. Teilnehmer/-innen 30
Rhythmus jedes Semester Studienjahr
Credits Ohne Prüfung: 2 CP/Mit Prüfung: 2+ bis zu 6 CP - kann je nach Studiengang/Studienrichtung abweichen (siehe Modulbeschreibung) Belegung Belegpflicht
Hyperlink  
Belegungsfrist Anmeldefrist MuWi 21.03.2021 - 18.04.2021

Belegpflicht
Termine Gruppe: [unbenannt] iCalendar Export für Outlook
  Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
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Do. 13:00 bis 15:00 c.t. woch von 15.04.2021            30
Gruppe [unbenannt]:
 


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Klasen, Odilo , Dr.
Zuordnung zu Einrichtungen
Fachbereich Musik
Fachbereich Musikvermittlung
Musikwissenschaftliches Institut
Inhalt
Kommentar

„Kunst um der Kunst willen“, (L’ art pour l’art): Diese Forderung gilt seit dem frühen 19.Jahrhundert und bestimmt wohl auch in großem Maße die eigene Auffassung unseres musikalischen Tuns.
Und doch ist nichts weniger zutreffend als diese: Gerade mit der Übernahme des musikalischen Handelns durch den Bürger
und die Gesellschaft als Ganzes Anfang des 19. Jh. wird die Musik wahlweise zum Botschafter, zum politischen Aushängeschild, ja zum Manipulationsgegenstand, vor allem aber zum Gruppen bildenden
und jeweils wieder unterscheidenden Element. Oper, Oratorium, Chormusik, Lieder: Sie alle tragen Botschaften, die jemand senden will, die gehört werden und beherzigt werden sollen.
Gesangbücher etwa sind von Anfang an theologisch-weltanschauliche Propangandamittel, Verdis Opern Bekenntnisse zum neuentstehenden Nationalstaat.
Tanz- oder Marschmusik beeinflussen in sprachloser Weise. Rituale sind seit je ohne Musik undenkbar.

Musik wird schließlich nicht nur als Manipulations-  sondern mehr und mehr als Machtmittel eingesetzt. Vollends deutlich werden diese Mechanismen in der rigiden Musikpolitik des Dritten Reiches,
im Stalinismus oder in der stark geförderten  Musikszene in der ehemaligen DDR. Paradoxerweise führt also diese Inanspruchnahme von Musik
auch zu einem quantitativen Aufblühen musikalischer Produktion durch gezielte Aufträge, während andere Komponisten verfolgt werden, deren Äußerung nicht linienkonform ist.

Das Seminar will den vielfältigen Erscheinungsformen und Umsetzungen von Beeinflussung und in Dienstnahme nachgehen; sei es im Gottesdienst, im Arbeitersingverein oder in der Marschmusik,
um nur einige mögliche Aspekte zu benennen. Und schließlich wollen wir uns der Frage stellen, was ein Verbot gemeinsamer Musikausübung
wie ja aktuell erzwungen durch die Covidmaßnahmen für eine Gesellschaft bedeutet und was dadurch ggf. verändert und beeinflusst wird.

Literatur

Literaturempfehlungen: (falls vorhanden)

Nina Sträter: Der Bürger erhebt seine Stimme, Göttingen 2018 (über den Düsseldorfer Musikverein)

Martin Loeser: Das Oratorium in Frankreich zwischen 1850 und 1914, Hildesheim 2011

Fred K. Prieberg, Musik im NS-Staat, Frankfurt 1982

Friedrich Geiger: Musik in zwei Diktaturen, Kassel 2004

Julian Barnes: Der Lärm der Zeit, Köln 2017                         (Lebensgeschichte Schostakowitschs als Roman)

Bemerkung

AS/Gattungen, AS/Kontexte

Englischer Titel: Under pressure...something about the engagement of music through churches, associations and states between 1800 and 2000

 

Leistungsnachweis

Bedingung für den Erwerb eines BN:

Referat mit kleinem Essay als Handout, aktive Teilnahme am Seminargeschehen

AP: Welche Prüfungsform: (Klausur, mündliche Prüfung, Studienarbeit, Hausarbeit)

Studienarbeit, Hausarbeit, soweit möglich Online-Klausur

AP-Anmeldefrist:

 15. Juni 2021

AP-Themenausgabe:

 15 Juli 2021

AP-Themenabgabe:

 30. September 2021

AP-Termine für Klausuren:

 15. Juli 2021

AP-Termine für mündliche Prüfungen:

entfällt


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2021 , Aktuelles Semester: SoSe 2024