Ein offensichtliches Paradoxon in Bezug auf das Œvre Sergej Rachmaninovs liegt in der Diskrepanz zwischen künstlerischer und theoretischer Rezeption: Während auf der einen Seite gerade das Klavierwerk fester Bestandteil des pianistischen Repertoires ist, ist auf der anderen Seite die musikwissenschaftliche und –theoretische Beschäftigung mit Rachmaninov – so sie denn überhaupt stattfindet - von Vorbehalten geprägt. Schlagwörter wie Eklektizismus und Epigonentum scheinen eine schnelle Vorverurteilung zu gestatten.
Thema des Kurses ist das 3. Klavierkonzert op.30 d-moll, wegen seiner technischen Schwierigkeit von Artur Rubinstein einst als „Elefantenkonzert“ betitelt. Ziel der analytischen Arbeit ist es, sichtbar zu machen, auf welche Weise Rachmaninov die gerade für dieses Werk charakteristischen großen melodischen Bögen entwickelt und wie daraus die großformale wie dramaturgische Struktur des Werkes hervorgeht. |