Kommentar |
Die mehrstimmige vokal orientierte Musik des 19. Jahrhunderts erfährt eine neue Prägung durch die einschneidende Veränderung der üblicherweise Ausführenden: An die Stelle professioneller kleiner Ensemble oder kontinuierlich zumindest ein wenig geschulter Schulkantoreien tritt der große freie Laienchor, der sich zunächst insbesondere aus Angehörigen des Bürgertums, später auch der Arbeiterschaft zusammensetzt. Diese Veränderung des Trägers des Geschehens hat entscheidende Auswirkungen auf Komposition, Repertoire und Aufführungspraxis. An markanten Beispielen soll dieser Prozess vorgestellt werden, so Kennenlernen und Einordnung ermöglichen. U. a. soll Mendessohns „Paulus” als aktuelles Semesterprojekt der RSH betrachtet werden, weiterhin einige der zahlreichen Requiem-Vertonungen der Zeit (Mozart, Verdi u.a.), aber auch Liedersammlungen von Brahms oder Silcher, Werke Schumanns bis hin zu den großartigen Verwendungen des Chores bei Berlioz, Wagner oder Elgar |
Literatur |
Oehlmann, Werner: Reclams Chormusikführer. Rclam, Stuttgart 1965.
Sträter, Nina: Der Bürger erhebt seine Stimme. Vandenhoek und Ruprecht, Göttingen 2018.
Biographien der jeweils zu behandelnden Komponisten. |