Dmitri Schostakowitsch ist ein Komponist mit vielen Gesichtern und einer höchst komplexen Persönlichkeit, die sich in etlichen seiner Werke widerspiegelt.
Er hinterlässt ein Gesamtwerk, das neben dem Schwerpunkt der 15 Sinfonien und Streichquartette verschiedenste stilistische Gattungen abdeckt und der musikwissenschaftlichen Forschung nach wie vor Rätsel aufgibt. Eine der meistdiskutierten Fragen ist dabei jene, inwieweit Schostakowitsch das Stalinistische Regime in seiner Musik akzeptiert bzw. ob es Hinweise darauf gibt, dass er seine persönliche Einstellung in die Musik einbaut und teils offen, teils versteckt gegen die grausamen politisch-gesellschaftlichen Rahmenbedingungen rebelliert.
Das Seminar versucht, Schostakowitschs Werk von unterschiedlichen Seiten einzukreisen und es auch, aber nicht nur unter dem Aspekt der Politik zu beleuchten. Ziel ist es, sich einen umfassenden Überblick zu erarbeiten und auf der Basis von Partitur- und Textanalysen über die Musik ins Gespräch zu kommen.
Da es sich um ein Einführungsseminar handelt, werden am Beispiel des übergeordneten Seminarthemas auch Fragen und Methoden behandelt, die für die musikwissenschaftliche Arbeit relevant sind und auf diese Weise kennengelernt und eingeübt werden können |