Spätestens seit die Debatte um koloniale Machtpositionen auch den (Hoch-) Kulturbetrieb erreicht hat und die Universität Oxford ihre Lehrpläne überdenken möchte, eröffnet sich die spannende Frage, wie denn konkret eine postkoloniale Praxis in der künstlerischen Arbeit und Vermittlung aussehen könnte. Die Beschäftigung mit ungewohnten Ton- und Klangsystemen, Musikphänomenen, Technologietransfer und – im Umkehrschluss – die Handhabung eines vermeintlichen Kanons als „Exotik“ oder „Folklore“ bieten dabei erste Schritte auf einem abstrakten Plateau der Neubetrachtung von Begriffen und Selbstverständlichkeiten mit dem Ziel, ästhetische Relevanz neu zu definieren.